Freitag, 14. April 2017

Kleinkinder und Ostern

Kleinen Kindern den Hintergrund von Weihnachten zu erklären, ist recht einfach. Ein Kind, das in einem Stall geboren wird, ein neuer König - das lässt sich auch den Kleinen gut erzählen. Doch wie ist das mit Ostern - mit dem Kreuz, Leiden, Tod und Auferstehung?
Vielleicht gefällt euch ja die folgende Geschichte:

Hannas Nachbarin, die nette Frau Schneider, ist gestorben. Hanna ist sehr traurig, denn sie mochte Frau Schneider und hat sie oft besucht. Es ist so seltsam, dass sie jetzt einfach nicht mehr da ist! Hanna muss weinen, weil sie Frau Schneider so vermisst. Papa nimmt Hanna in den Arm: „Frau Schneider war lange Zeit sehr krank – ihr geht es jetzt besser. Sie hat an Gott geglaubt und ist es jetzt bei ihm. Dort können wir sie eines Tages wiedersehen, wenn wir auch bei Gott sind.“ „Woher wissen wir das?“, fragt Hanna. „Jesus hat es uns versprochen“, erklärt Papa:

Einige Menschen wollten nicht hören, was Jesus über Gott sagte: Dass er alle Menschen liebt und, dass Jesus Gottes Sohn ist. Sie lassen Jesus gefangen nehmen. Und dann wurde Jesus getötet. Er wurde an ein Kreuz gehängt - so wurden früher oft Menschen getötet. Seine Freunde waren sehr, sehr traurig. Doch als Jesus starb, wurde es auf einmal überall ganz dunkel und ein wichtiger Vorhang im Tempel zerriss. Vorher durften nur besondere Leute, nämlich Priester, hinter diesen Vorhang gehen und mit Gott reden. Aber nun war der Weg frei für alle - jeder Mensch darf mit Gott reden, wann immer er möchte.
Ein Hauptmann, der bei Jesus steht, erschrak, als es plötzlich so dunkel wurde. Er spürte, dass etwas Besonderes passiert war und rief: „Dieser Mensch war wirklich Gottes Sohn!“

Drei Tage später wollten Frauen, die Jesus kannten, sein Grab besuchen. Das war eine Steinhöhle, in der der tote Körper hingelegt worden war. Doch das Grab war leer! Die Frauen waren völlig durcheinander: Was war nur passiert? Plötzlich stand ein Engel neben ihnen und sagte: „Habt keine Angst! Jesus ist nicht mehr tot, er ist auferstanden!“
Die Frauen rannten aufgeregt zu ihren Freunden und erzählten, was sie erlebt hatten. Die anderen konnten es kaum glauben: Konnte das wirklich stimmen?
Doch dann war Jesus auf einmal bei ihnen. Wirklich, er lebte! Gott hatte ihn auferweckt. Gott hatte den Tod besiegt! Später ging Jesus dann zurück zu Gott und sagte, dass er dort auf alle, die an ihn glauben, wartet. Dort ist es wunderschön und es gibt nichts Böses mehr, keine Krankheit und keine Schmerzen. Deshalb wissen wir, dass Gott stärker ist als der Tod.“

Hanna nickt. Das ist gut zu wissen. Dann hat sie aber noch eine Frage: „Und warum sammeln wir Ostereier? Was hat das mit der Ostergeschichte zu tun?“ „Die Ostereier sind ein Zeichen“, antwortet Papa, „Wenn die Hühner die Eier ausbrüten, dann kommen Küken aus den Eiern. Daher ist ein Ei ein Zeichen für neues Leben. Die harte Eierschale wird zerbrochen – so, wie Jesus das Grab aus Stein zerbrochen hat. Es gibt dazu einen alten Spruch: "Wie der Vogel aus dem Ei gekrochen, hat Jesus das Grab zerbrochen." Das findet Hanna interessant. „Und der Osterhase? Was hat der damit zu tun?“, will sie noch wissen. „Da gibt es verschiedene Ideen“, entgegnet Papa, „Eine geht so: Der Hase bekommt im Frühling als erstes seine Kinder. Somit ist er ebenfalls ein Zeichen für neues Leben.“ „Oh, Hasenbabys sind so süß!“, ruft Hanna begeistert, „Können wir morgen in den Streichelzoo fahren und schauen, ob die Hasenbabys schon gewachsen sind?“ „Klar!“, lacht Papa, „Und wenn du willst, fahren wir auf dem Weg beim Friedhof vorbei und besuchen das Grab von Frau Schneider.“ „Darf ich an ihr Grab ein Osterei legen?“, fragt Hanna, „Als Zeichen, dass sie nun ein neues Leben hat?“ „Gute Idee!“, findet Papa.

Weitere lebensnahe Bibelgeschichten für Kinder zwischen drei und sechs Jahren findet ihr in meinem Buch „Mara und Timo entdecken die Bibel“ (Oncken): https://www.amazon.de/Mara-Timo-entdecken-die-Bibel/dp/387939623X/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1492163350&sr=1-1&keywords=mara+und+timo+entdecken+die+bibel

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