Donnerstag, 27. Oktober 2016

Halloween - Gruselspaß oder bedenklich?

Feiern eure Kinder Halloween? Ich persönlich finde die Entwicklung, dass immer mehr Kinder Halloween "entdecken" ziemlich fragwürdig. Warum? Schaut mal hier:  http://style-pray-love.com/family-life/soulfood/warum-meine-kinder-kein-halloween-feiern
Kinderopfer, Verkleidungen, die Verbrechen als "lustig" verharmlosen und Belästigen von Nachbarn  ... ich teile die Ansichten des Artikels - wobei ich bei älteren Kinder wohl eher keine strikten Verbote aussprechen würde, aber schon erklären, warum ich Halloween nicht gut finde.
Statt die Nachbarn an der Tür zu nerven und Kindern mit "Trick or Treat" Erpressung beizubringen, kann man doch Alternativen wie eine Herbstparty anbieten - z.B. mit Kürbis schnitzen, Basteln mit Kastanien und Eicheln, einer kindgerechte Geschichte oder einem Playmobil-Spiel über den Reformationstag (das ist das eigentliche Fest an dem Tag) mit anschließenden Rätseln und Schatzsuche und lustigen Spielen .... und das Süßigkeiten einsammeln dann, wenn es denn unbedingt sein muss, mit Laternen und Liedern machen! Wie seht ihr das? Diskutiert gerne mit in meiner "Kindergarten-Gruppe" auf www.elternleben.de

Dienstag, 25. Oktober 2016

Geheimtipp: Neues Elternportal "ElternLeben"

Liebe Eltern, noch ganz frisch und neu ist das Portal "ElternLeben", das ich euch hiermit gern wärmstens empfehlen möchte. Im Gegensatz zu vielen anderen Onlineportalen für Eltern steht kein großes Unternehmen mit Werbeinteressen dahinter, sondern das Projekt "wellcome", welches junge Familien durch geschulte Ehrenamtliche im Alltag entlastet.
"ElternLeben" richtet sich an Eltern von Säuglingen bis zum Schulkind-Alter  - und dabei ganz bewusst auch an Väter! Es bietet neben informativen und angenehm zu lesenden Artikel eine Community mit ExpertInnengruppen zu Themen wie "Familienleben", "Leben mit Baby", "Schwangerschaft & Geburt", "Mutterrolle&Partnerschaft", "Vaterrolle & Beruf". Dort finden wir Eltern sowohl die Möglichkeit zum Austausch als auch dazu, kompetenten ExpertInnen Fragen zu stellen.
Schaut doch mal vorbei: www.elternleben.de

Sonntag, 16. Oktober 2016

Diese Woche kostenlsoe Schlafberatung bei babycenter.de!

Kostenlose Beratung zum Schlaf von Babys und Kleinkindern gewünscht? Ab morgen führe ich bis Freitag  bei babycenter.de einen Expertenchat durch, wo ihr eure Fragen stellt könnt: http://www.babycenter.de/thread/292193

Sonntag, 2. Oktober 2016

Die Frage nach dem Leid oder: Ist Gott allmächtig?

„Mama, kann Gott alles?“, fragte mein sechsjähriger Sohn mich neulich. Auch Kinder stellen sich diese Frage. Noch vor ein paar Jahren hätte ich wohl, ohne mit der Wimper zu zucken, mit „Ja“ geantwortet. Heute sehe ich das etwas anders. Heute klingt meine Antwort eher so: „Hm, einige denken, dass Gott alles kann und andere nicht. Wir wissen einfach nicht alles … das müssen wir Gott alles mal fragen, wenn wir beim ihm sind. Ich denke eher, dass er noch nicht alles tun kann, weil es in der Welt auch viel Schlechtes gibt und bisher kann er noch nicht alles Schlechte verhindern. Aber eines Tages wird er alles Böse besiegen und dann wird niemand mehr traurig oder krank sein oder Angst habe müssen. Und wir können mithelfen, das Gute in dieser Welt immer stärker zu machen, indem wir einander lieb haben und anderen helfen.“
Ich glaube also nicht mehr so an Gottes Allmacht, wie ich – und vermutlich auch ihr – sie vermittelt bekommen habe – und möchte euch gern kurz erklären, warum.
Immer wieder treibt uns die Menschen die Frage um: Warum lässt Gott so viel Leid zu? Dazu möchte ich wärmstens folgendes Büchlein empfehlen:
Harold Kushner: Wenn guten Menschen Böses widerfährt
In dem Buch thematisiert der Autor u.a. die Geschichte von Hiob, dem, obwohl er ein gottesfürchtiger, guter Mann war, großes Leid zustieß. Kushner stellt folgende Thesen auf:

„A: Gott ist allmächtig und bewirkt alles, was auf dieser Welt geschieht. Nichts kann ohne seinen Willen geschehen.
B: Gott ist gerecht und gütig und teilt den Menschen das zu, was sie verdienen, so dass es guten Menschen wohlergeht und Gottlose bestraft werden.
C: Hiob ist ein guter Mensch.“
(S.46)

- Die biblische Geschichte sagt deutlich, dass Hiob ein guter Mensch war. - C muss also stimmen.
- zu B: Einige Bibelstellen lassen anklingen, dass es oft erst so aussieht, als würde es Gottlosen sogar besser gehen. Die These, dass es guten Menschen immer gut geht, kann man also schon mal hinterfragen - aber nicht, dass Gott gütig und gerecht ist und es gut mit uns meint. Das ist eine christliche Grundannahme.
Doch wie passt diese Güte zu all dem Leid, wenn Gott es mit einem Fingerschnipsen beenden könnte?
Bleibt also noch These A ….

Das Hebräische kennt keinen Begriff für „Allmacht“ nur für „große Macht“. Das griechische Wort, das im Deutschen mit Allmächtiger übersetzt wird, heißt eigentlich „Allherrscher“ - ein Ehrentitel für Gott. Das passt zu dem, was die Bibel sagt: Gott hat alles geschaffen und ist König, Herrscher über alles. Doch auch der Herrscher eines Königreiches kann nicht per se alles tun, auch seine Macht ist begrenzt, wenn zum Beispiel Bewohner des Königreiches sich gegen ihn auflehnen. „Allherrscher“ heißt also nicht unbedingt „Allmächtiger“.

In der biblischen Schöpfungsgeschichte sagt Gott dem Menschen, er soll über die Tiere und Natur herrschen – Kushner zieht daraus folgende Schlussfolgerung: Gott hat einen Teil seiner Macht an den Menschen abgegeben, um ihm Freiheit und Eigenverantwortung zu ermöglichen.

Um Leid zu verhindern, müsste er Handlungen von Menschen verhindern und damit ihre Freiheit begrenzen. Das hängt eng zusammen mit der These vom „Freien Willen“, die auch oft zur rage nach dem Leid herangezogen wird.
Die Offenbarung prophezeit, dass Gott eines Tages alles unterwerfen und das Böse besiegen wird: Allherrscher könnte vor diesem Hintergrund eine Art Verheißungsbegriff für die Zukunft sein - das, was Gott sein wird, wenn sein Reich endgültig gekommen ist.
In der Offenbarung wird eine Schlacht zwischen Gut und Böse, Gott und dunklen Mächten beschrieben.Warum sollte so etwas nötig sein, wenn Gott schon jetzt alles bestimmen, jedes Problem lösen und alles Böse aufhalten könnte? Am Ende wird Gott das Böse besiegen – d.h., noch ist es nicht besiegt und noch wird es manchmal Oberhand bekommen. Das erklärt, warum das Leid in dieser Welt noch nicht verhindert werden kann. Und macht gleichzeitig Hoffnung, dass alle Tränen eines Tages getrocknet sein werden.

Kushner fragt am Ende seines Buches:„Bist du bereit, Gott zu vergeben und ihn zu lieben, auch wenn du erfahren hast, dass er nicht vollkommen ist [..] trotz der Grenzen, die auch ihm gesetzt sind, so wie auch Hiob ihm verzieh, und so wie du einst lerntest, deinen Eltern zu verzeihen, auch wenn sie nicht so weise, stark oder so vollkommen waren, wie du es gern gehabt hättest?
Und wenn du dies alles kannst – wirst du dann auch fähig sein, zu erkennen, dass Verzeihung und Liebe die Waffen sind ,die Gott uns gegeben hat, um ein erfülltes, tapferes und sinnvolles Leben in dieser unvollkommenen Welt zu leben zu können?“ (S. 139 f.)

Wie schon oben angedeutet: Ich weiß, dass ich nichts weiß. Keine Ahnung, ob Kushners und meine Gedanken letztlich dem entsprechen, was Gott wirklich ist. Aber ich finde diese Überlegungen hilfreich, weil sie eine logische Erklärung dafür bieten, wie man das Bild eines starken, liebenden Gottes mit all dem Dreck, der auf dieser Welt geschieht, vereinbaren kann.

Abschließend noch ein Auszug von Jürgen Kuhlmanns wertvollen Gedanken zu dem Thema:

„Unser winzigstes Gutes läßt er zuletzt im ewigen Licht erstrahlen, jede Bosheit aber - in uns wie um uns - wird er am Ende beschämen. Was man auf Erden heute über die Nazis denkt, ist nur ein schwaches Zeichen des Abgrunds an Schande, in den jede angemaßte Macht stürzen muß.
Allerdings ist dies eine Zuversicht des Glaubens. Zu wissen gibt es hier nichts. Wie damals im KZ, wie vor bald zweitausend Jahren auf Golgotha, spricht auch heute vielerorts der Anschein gegen das Gute. Und doch! Und doch bäumt die Hoffnung mit Recht sich auf. Jesu Todesstunden am Kreuz haben bei seinem Osterdurchbruch einen Raum eröffnet, wo auch die Millionen Auschwitzstunden und alles Gräßliche überhaupt Platz finden. Kein Seinskorn geht der Allmacht verloren, nicht für immer verwirft Gott die Seinen.
"Allmächtig" heißt also nicht, daß Gott alle Macht hätte und wir gar keine, sondern es bedeutet, daß alle irdische Macht sich - in Jubel oder Schande - der göttlichen Güte zuletzt beugen wird. Beten wir darum den Beginn des Credo mit christlichem Freimut. Nicht vor einem Allmächtigen uns ducken sollen wir, sondern eben weil zuletzt die Liebe herrscht, brauchen wir uns vor keinem zu ducken.
Das nimmt den ersten Satz der Bibel auf: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Statt schuf könnte es auch schafft heißen; unsere Alltagssprache kennt keine Zeitform, die jene Gegenwart der Vergangenheit ausdrückt, die der biblische Erzähler meint. Besonders klar wird die Schwäche unserer Sprache bei Gottes abschließender Bewertung seines Werkes. Schon das Baby vernimmt ein gutes Zeichen im Kuß und Trostwort der Mutter. Wenn es nachts aufwacht und vor Schreck losweint, dann kommt die Mutter, nimmt es auf den Arm und tröstet: Nicht weinen, ist schon Alles gut. Das ist die Urform des Evangeliums. Stimmt dieser Satz? Ist wirklich alles gut? Oberflächlich gesehen: nein. Weiß die Mutter nicht, daß nebenan im Krankenhaus Menschen wimmern? Daß ein paar hundert Kilometer weiter der Bürgerkrieg eben jetzt ein Glück nach dem andern zerstört? Doch, sie weiß es und sagt trotzdem zu ihrem Kind: Ist schon Alles gut. Und hat recht, denn sie teilt die Einschätzung des Schöpfers: "Gott sah alles an, was Er gemacht hatte: Es war sehr gut" (Gen 1,31).
Dieser Satz enthält ein wunderbares Geheimnis. Im hebräischen Urtext bleibt nämlich offen, ob es um Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft geht. Das Sätzlein kann also auch heißen: Gott sieht alles an, was Er gemacht hat, es ist sehr gut. Oder: Gott wird alles ansehen, was Er gemacht haben wird, es wird sehr gut sein. Der Übersetzer steht vor einer im Grunde unlösbaren Aufgabe. Die übliche Fassung ist nicht falsch, denn es wird vom Ur-Anfang erzählt. Wahr ist aber auch: die Schöpfung ist noch nicht fertig, jeden Tag neu soll aus Chaos Sinn, aus tierischen Vorstufen reife Menschlichkeit werden. Und Gottes Ruhe nach der Schöpfung endlich, der siebte Tag ist noch gar nicht angebrochen. "Der siebte Tag werden wir selbst sein," sagt der hl.Augustinus [von Ernst Bloch zitiert]: Wenn der Schöpfer sein vollendetes Werk anblicken wird, dann sieht Er auch aus unseren Augen unsere erlöste Welt. Und das wird unser Ewiges Leben sein.“
http://www.stereo-denken.de/vater.htm