Freitag, 3. Juli 2015

Kinder und Milch

Ich weiß noch, dass ich bei meinem Sohn im Kleinkindalter immer sehr darauf geachtet habe, dass er genügend Milchprodukte isst - wegen des Calciums, das ist ja so wichtig für die Knochen.
Neulich wurde ich jedoch darauf aufmerksam, dass Kuhmilch offenbar nicht so gesund ist, wie wir annehmen.
So gibt es Hinweise auf Zusammenhänge zwischen hohem Kuhmilchkonsum in der Kindheit und Brust- sowie Prostatakrebs (https://www.martini-klinik.de/prostatakarzinom/ursachen-und-risikofaktoren/) und (https://www.martini-klinik.de/prostatakarzinom/ursachen-und-risikofaktoren/).
Eigentlich nicht verwunderlich bei der heute verbreiteten Tierhaltung und der unnatürlichen, für Kuh und Kälbchen grausamen Art, wie wir Menschen an die Milch kommen.
Ich bin keine Veganerin und gerade bei meinen Kindern wäre mir auch das Risiko, dass bei völligem Milchverzicht doch Mängel entstehen, zu groß. Doch seitdem ich mich ein wenig mit dem Thema beschäftigt habe, konsumiere ich nicht mehr nur Fleisch, sondern auch Milchprodukte bewusster und weniger. Man bedenkt ja oft gar nicht, wie viele Produkte auf Milchbasis wir zu uns nehmen - Käse, Frischkäse, Eis, Joghurt, Sahne, ... da kommt schon einiges zusammen.
Fleisch essen wir -ein, max. zweimal pro Woche in Bioqualität und glücklicherweise gibt es auch viele gesunde Alternativen zur Milch, die uns mit Calcium versorgen - z.B. Sesamsamen, Gemüse wie Broccoli, Fenchel, Lauch und Mandeln. Außerdem gibt es Getränke mit Calciumzusatz, z.B. calciumreiches Mineralwasser, Hafermilch oder Kokosmilch, die von Natur aus Calcium besitzt.
Das Calcium aus diesen Quellen soll sogar teils besser vewertbar sein als aus Milch, da die tierischen Proteine der Milch die Aufnahme hemmen. Mehr Infos dazu gibt es hier: https://vegancorner.wordpress.com/2012/01/07/das-leidige-thema-milch-bzw-calcium/
Hervorragend verwertbar und außerdem voll von anderen gesunden Bestandteilen ist natürlich Muttermilch. Das spricht auch dafür - wenn möglich - das Kind nicht schon im Alter von 6-8 Monaten abzustillen. Das scheint hier in Deutschland inzwischen total gängig zu sein, obwohl die WHO sogar empfielt, noch bis zum 2. Geburtstag oder länger teilweise zu stillen. Ganz so lange kann ich mir das aktuell auch nicht vorstellen, doch zumindest bis zum Alter von 1 oder 1,5 erscheint mir sinnvoll. Weiterer Pluspunkt: Je länger eine Mutter stillt, desto geringer ihr Brustkrebsrisiko!
Und was die Knochen unserer Kinder angeht: Calciummangel ist bei uns kein Problem, davon kriegen Kinder in Deutschland eher zu viel. Ein weit verbreiteter Mangel besteht hingegen an Vitamin D, das ebenfalls sehr wichtig für einen gesunden Knochenaufbau ist - deswegen geben KinderärztInnen auch neue Empfehlungen zur Vitamin D-Versorgung von Kindern  (http://www.baby-und-familie.de/gesundheit/Vitamin-D-Mangel-bei-Kindern-vorbeugen-199405.html).